7. Januar 2014 | 10.48 Uhr
Wegberg
Grandioser Auftakt zum Jubiläumsjahr
Wegberg. Zur Eröffnung seines Jubiläumsjahres engagierte der Wegberger Kulturförderkreis „Opus 512“ die chinesische Pianistin Xin Wang. Sie verzauberte ihr Publikum im Musiksaal des Vincentiushauses mit Werken von Brahms und Beethoven. Von Nicole PetersWenn alle Formalitäten mit der chinesischen Regierung zufriedenstellend abgewickelt werden können, kommen im Sommer zum dritten Mal chinesische Musikstudenten nach Beeck, um ihr Talent unter Beweis zu stellen. Pianistin Xin Wang organisiert den Kulturaustausch erneut. Beim 42. Kammerkonzert im Musiksaal des Vincentiushauses stand sie jedoch selbst im Mittelpunkt des Interesses. Der Kulturförderkreis Opus 512 hatte sie zur Eröffnung seines Jubiläumsjahres zum 25-jährigen Bestehen engagiert.
Für die studierte Musikerin bedeutete das Konzert eine Premiere, denn sie trat erstmals solistisch für den Kulturförderkreis auf. Das Beecker Publikum verzauberte sie mit Werken von Brahms oder Beethoven. Getreu dem Opus-Motto „Einfach gute Musik“ wünschte Vorsitzender Hans-Günther Scheulen den Zuhörern ein angenehmes Klavierkonzert. Es gibt im Jubiläumsjahr viele Termine, fügte er an, und verwies auf die Internetseite www.opus512.de, damit sich Interessierte einen Eindruck verschaffen mögen.
Mit Entschlossenheit, viel musikalischem Gefühl und beeindruckender technischer Versiertheit widmete sich Xin Wang den ausgewählten Stücken, wobei sie es vorzog, zunächst Brahms und Prokofiev aufzuführen, bevor die „Waldstein-Sonate“ von Beethoven und das „Allegro de Concierto“ des spanischen Komponisten Enrique Granados folgten. Ursprünglich hatte sie eine andere Abfolge vorgesehen – auf diese Weise entfalteten die beiden letzten Stücke noch größere Wirkung. Mühelos meisterte Wang, die bereits im zehnten Jahr in Deutschland lebt und in Aachen wohnt, die schwierigsten Passagen.
In einem Gespräch am Rande des Konzertes erläuterte sie die Vorzüge, die sie den jeweiligen Beiträgen zuschrieb. So schätze sie an den Brahms’schen Klavierstücken opus 118 die zugrundeliegende tiefe deutsche Philosophie, sagte sie, trotzdem enthielten sie eine sehr klare Struktur. Der russische Komponist Sergej Prokofiev nutze das Klavier wie ein Schlagzeug – die Themen beginnende Industrialisierung und Weltkrieg klangen ebenso durch wie sein in Musik umgemünzter russischer schwarzer Humor.
Mit viel Schwung, ungeheuerer Fingerfertigkeit und komplett auswendig interpretierte sie nach der Pause die zuvor erwähnten Stücke. Etwa ein halbes Jahr brauche sie, bis sie solch anspruchsvolle, umfangreiche Beiträge in der Öffentlichkeit aufführe, sagte sie. Dabei kann sie bereits auf viele Erfolge zurückblicken. Ein erster Platz beim internationalen Klavierwettbewerb in Bettona in Italien im vergangenen Jahr ist einer davon. Auftritte in Italien, Süd-Frankreich, Sizilien, Spanien, aber auch in Übach-Palenberg (22. März) und Monschau stehen für sie in diesem Jahr an.
Quelle: RP
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